Code und Klarschrift mobil erfassen: Keyence BT-A700
Mit dem Keyence BT-A700 steht ab sofort ein innovatives mobiles Terminal zur Verfügung, das neben 1D-Code und 2D-Code auch in der Lage ist, Zeichen und Klarschrift zu erfassen. Und das bei Lesereichweiten zwischen 2,5 cm und 10 m. Hält der mobile Computer, was er verspricht?
Kurz-Info: Vorteile und Nachteile des Geräts
Vorteile
- Hohe Zuverlässigkeit des Center Point Reading
- Scannt kleine Codes auf relativ hohe Entfernung
- Gute Scan-Performance, auch vom Bildschirm
- OCR-Lesung neben reiner Code-Erfassung
- Klares Display mit selbstsprechenden Menüs
- Zuverlässige Texterkennung von dunkel auf hell
- Gute Verarbeitung und Lösung Wechsel-Akku
- Gutes Handling (mit Einschränkungen)
Nachteile
- Enge Mittelfingerposition am Pistolengriff
- Hohes Gewicht und Kippneigung nach vorne
- Umgang mit weißer Schrift verbesserbar
- Abnahme der Scan-Performance bei aktivem OCR
- Mitführen im Holster durch Pistolengriff erschwert
Produktinformationen zum Keyence BT-A700
Der mobile Computer Keyence BT-A700 ermöglicht dank seiner sehr großen Reichweite das Scannen direkt vom Gabelstapler aus. Seine Kombination aus Full-Range-Kamera und sehr schnellem Dekodierungsverfahren kann zur Lesung von 1D-Code, 2D-Code sowie zur OCR-Lesung eingesetzt werden. Ein großer 5-Zoll-Touchscreen, Android mit der Option eines Lockdown Home Launchers sowie die intuitive Einhandbedienung verbessern die Arbeitseffizienz. Industrietauglichkeit erlangt das Gerät durch die Erfüllung der Schutzklasse IP67 sowie einem für Dauerbetrieb ausgelegtem Akku. Dieser hält je nach Einsatz bis zu 32 Stunden und kann im Betrieb gewechselt werden.
Der mobile Computer BT-A700 im Quick-Check
Der Keyence BT-A700 überzeugt mit seiner Scan-Reichweite und seinen Scan-Möglichkeiten. Es ist das bisher einzige mobile Terminal, das Code und Klarschrift gleichermaßen erfassen kann. Dabei lassen sich auch sehr kleine Codes auf relativ hohe Entfernung bemerkenswert gut erfassen. Das Scannen vom Bildschirm ist mit dem mobilen Computer ebenfalls möglich und die Texterkennung von dunkel auf hell funktioniert sehr zuverlässig. Weiße Schrift auf dunklem Grund dagegen lässt sich leider nicht genauso verlässlich erkennen. Nicht nur die Scan-Reichweite, auch die Scan-Performance ist gut. Das Center Point Reading funktioniert sehr zuverlässig.
Bedauerlicherweise leidet die Scan-Performance etwas, sobald die OCR-Lesung zusätzlich aktiviert ist. Dies lässt sich dank einem Tipp von Keyence selbst sehr leicht beheben: „Unsere Kunden legen sich den OCR-Switch (Code-OCR) auf eine Taste, z. B. die P2 Taste. Je nachdem, was der Kunde benötigt, kann er schnell umschalten. Somit haben wir keine Fehllesungen und erhöhen die Leseperformance deutlich!“
Noch ein paar Worte zum Betriebssystem: Mit Android 9 verwendet das Keyence BT-A700 ein aktuelles Android-Betriebssystem. Zwar gibt es bereits Android 10 und 11, jedoch bieten diese in Bezug auf den Einsatz in Geräten der mobilen Datenerfassung in Produktion und Logistik keinen signifikanten Mehrwert. Die speziell unter Android 11 verbesserte LTE/5G Funktionalität wird seitens Keyence als nachrangig betrachtet, da diese MDEs in erster Linie in firmeneigenen Netzwerken betrieben werden. Der Hersteller hat jedoch angekündigt, perspektivisch zu reagieren, wenn ein Upgrade sinnvoll ist.
Die Verarbeitung des Keyence BT-A700 ist ansprechend und überzeugend. Das klare Display und die intuitiven, selbstsprechenden Menüs erleichtern die Arbeit mit dem Gerät. Wird der mobile Computer nicht im Lockdownm Home Launcher ausgeführt, sorgt das bekannte Betriebssystem Android für einfache und selbsterklärende Benutzerführung. Im Lockdown Home Launcher wird die Darstellung im Display zur Steigerung der Arbeitseffizienz auf firmeneigene Anwendungen reduziert. Nicht ad hoc zu finden war leider die OCR-Deaktivierung im Gegensatz zur OCR-Aktivierung. Wie oben beschrieben lässt sich das mit der von Keyence zur Verfügung gestellten „OCR Switch.apk“ einfach lösen. Gut und vor allem praktisch gelöst ist vor allem auch die Wechsel-Akku-Verrieglung.
Obwohl das BT-A700 auf den ersten Blick etwas klobig wirkt, liegt es gut in der Hand. Alle Bauteile, ob Tasten, Gehäuse, Griff, etc. machen einen hochwertigen Eindruck. Dank des Pistolengriffs können mit dem Terminal auch weiter entfernte Codes gut anvisiert werden. Allerdings scheint dieser vornehmlich für schlanke Hände gemacht zu sein. Der Pistolengriff ist in der Mittelfingerposition etwas zu eng gedacht, so daß es für starke Arbeitshände oder Hände in Handschuhen etwas hakelig wird. Lt. Hersteller soll der Stegs den darüber liegenden mechanischen Trigger schützen und damit zu einer größeren Robustheit des Gerätes beitragen.
Im längeren Betrieb lässt sich feststellen, dass das mobile Terminals etwas kopflastig ist. Bedingt durch das große Display und seine „lange Nase“ zieht das Terminal immer etwas nach unten, was dann doch, auf Grund des nicht unerheblichen Gewichts (487 g inkl. Akku) zu Ermüdungserscheinungen im Handgelenk führen kann. Der Grund, warum man hier das Display vor den Griff setzt und nicht über, wie es Datalogic, Zebra und Honeywell machen, konnte von uns nicht nachvollzogen werden. Insgesamt ist der mobile Computer aber leichter als z. B. der MC 9300 von Zebra Technologies (765 g inkl. Akku).
Zusammenfassend ist zu sagen, dass die Möglichkeit der OCR-Lesung den Keyence BT-A700 aktuell einmalig auf dem Markt macht. Je nach Anwendungsfall kann es, muss aber nicht, das passende mobile Terminal für Ihren Einsatz sein. Als herstellerunabhängiger Systemintegrator mit über 25 Jahren Erfahrung beraten wir Sie gern und finden die für Sie passende Lösung. Sprechen Sie uns an! Wir freuen uns darauf.